Oberkirchenrat Patrick de La Lanne

Oberkirchenrat Patrick de La Lanne bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2021 vor der Landessynode.

Bild: elkb/mck

Finanzen

Zwischenhoch

Die Landessynode hat auf ihrer Herbsttagung den Jahresabschluss 2021 festgestellt. Eine Erläuterung zum Jahresabschluss von Oberkirchenrat der Finanzen Patrick de La Lanne.

Erfreulich ist der Jahresüberschuss von 98,87 Millionen Euro, nachdem das Defizit im Vorjahr 2020 bedingt durch die Corona-Pandemie 66 Millionen Euro belaufen hatte. Der Bilanzielle Fehlbetrag konnte erfreulicherweise von 674 Millionen auf 575,20 Millionen Euro abgesenkt
werden.

Diese positive Entwicklung ist auf externe Faktoren zurückzuführen. Es wurden nämlich um 10,4 Prozent höhere Kirchensteuererträge gezahlt, und damit in etwa wieder das Niveau vor Corona aus dem Jahr 2019 erreicht. Der deutliche Rückgang der Aufwendungen von 574,81 Millionen auf 476,09 Millionen Euro sind auf Sondereffekte bei der Versorgung zurückzuführen. Die Bilanzsumme beläuft sich auf 5,9 Mrd. Euro. Bei den Passiva fallen 90 Prozent der Bilanzsumme, nämlich 5,33 Milliarden. Euro besonders heraus. Dies sind Rückstellungen für Pensionen und Beihilfe für die Beamtinnen und Beamten der Kirche. Auf Seiten der Aktiva sind die anrechenbaren Rentenansprüche der Versorgungsberechtigten in Höhe von rund 2 Milliarden Euro und die Finanzanlagen von 2,8 Milliarden Euro zu erwähnen.

Dem bilanziellen Fehlbetrag von 575,2 Millionen Euro „stehen“ sogenannte Stille Reserven „gegenüber“. Es handelt sich dabei um Vermögenswerte, die aufgrund der deutschen Bilanzvorschriften nur mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten und nicht mit den aktuellen Marktpreisen in der Bilanz berücksichtigt werden. Die ELKB bilanziert nämlich nach den Vorschriften des HGB. Diese gehen grundsätzlich vorsichtiger bei der Bewertung von Vermögenswerten vor.

Gleichwohl seien Stille Reserven nachrichtlich erwähnt. Es handelt sich um 667,91 Millionen Euro für Kapitalanlagen, die Beteiligung am Evangelischen Siedlungswerks (ESW) von 230,9 Millionen. Stille Lasten dagegen sind zum 31.12.2021 nicht ersichtlich, bzw. nicht im größerem Maße ersichtlich. Seit dem der Unterzeichner am 1. August 2021 die Leitung der Abteilung Finanzen der ELKB übernommen hat, werden alle stillen Reserven und etwaig vorhandene stillen Lasten ermittelt.

Demnächst wird hierüber nach Abstimmung mit dem Rechnungsprüfungsamt berichtet werden. Ziel ist es, größtmögliche Transparenz und Durchschaubarkeit der kirchlichen Finanzen anzustreben und zu erreichen. Zu betonen ist hier, das die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Kirche trotz des bilanziellen Fehlbetrags gewährleistet ist uns die Kirche all ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen kann.

Oberstes Ziel des haushalterischen Wirkens unserer Kirche ist und bleibt ein ausgeglichener Haushalt. Auf keinen Fall dürfen Schulden in nennenswertem Ausmaße zur z.B. Finanzierung von Projekten aufgenommen werden. Solidität und Klarheit der Haushaltsführung sind entscheidende Grundsätze unserer Finanzpolitik.

 

Oberkirchenrat Patrick de La Lanne, Bild: © ELKB/Rost

Bild: ELKB/Rost

Oberkirchenrat Patrick de La Lanne

Seit 2021 ist Patrick de La Lanne Oberkirchenrat der Abteilung Finanzen im Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

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22.11.2022
ELKB/Patrick de La Lanne