Haushalt

Landessynode verabschiedet Haushalt 2024

Die Landessynode hat den Haushalt für 2024 beschlossen. Er hat ein Gesamtvolumen von 953,2 Millionen Euro.

Die Kirchensteuern gehen zurück, die Versorgungsaufwendungen steigen an, und die Zahl der hauptamtlich Mitarbeitenden wird stark zurückgehen. Die bayerische Landeskirche muss sparen. Unter anderem, weil die Einnahmen aus der Kirchensteuer allein in diesem Jahr 50 Millionen unter den Schätzungen liegen.

Landessynode und Landeskirchenrat haben vor dem Hintergrund des Reformprozesses Profil und Konzentration (2017), der Freiburger Studie zur Mitgliederprognose der Evangelischen in Deutschland (Mai 2019) und dem geplanten Umstieg auf eine mittelfristige Haushaltsplanung im 5-Jahres-Rhythmus ihre gemeinsamen Ziele klar definiert: "Wir wollen für die Botschaft Gottes den größtmöglichen Raum öffnen. Für unsere Mitglieder und für die Gesellschaft in allen bayerischen Regionen schaffen und sichern wir gut erreichbare seelsorgerliche Angebote, sind mit den Hilfsangeboten der Diakonie präsent und pflegen die ökumenischen und partnerschaftlichen Beziehungen innerhalb der weltweiten Kirche. Wir möchten von  Mitarbeitenden als verlässlicher Arbeitgeber erlebt werden. Und wir wollen als Kirche handlungsfähig bleiben. Dazu gehören nachhaltig aufgestellte Finanzen und finanzierbare Immobilien."

Vor diesem Hintergrund hat die Landeskirche eine konsequente und moderne Umstrukturierungspolitik eingeleitet: „So wollen wir unsere Strukturen auf ein Kirchensteueraufkommen auf 770 Millionen Euro pro Jahr bis zum Jahr 2030 ausrichten und bringen ein Sparprogramm in Höhe von 189 Millionen Euro bis 2030 auf den Weg“, erläuterte Oberkirchenrat Patrick de La Lanne der Landessynode.

Traditionell beschloss die Landessynode auf ihrer Herbsttagung den Haushalt des kommenden Jahres. Die Summe der Erträge umfasst 953,2 Millionen Euro, davon entfallen 436,9 Millionen Euro auf die Finanzierung des Pfarrdienstes und weiterer Aufgaben in den 1.536 Kirchengemeinden. Der Haushalt für das kommende Jahr 2024 sieht Aufwendungen von 952,2 Millionen Euro vor und damit ein leicht positives Ergebnis in Höhe von 1 Millionen Euro.

Handlungsbedarf bei Klimaschutzmaßnahmen

Mit einem Ansparfonds sollen strategische Maßnahmen finanziell gestaltet werden, die mit den jährlichen Erträgen aus den Kirchensteuern nicht abgedeckt werden können. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Joachim Pietzcker sieht vordringlich Handlungsbedarf im Klimaschutz: „Zumindest die Erstbefüllung des Ansparfonds mit 27,8 Millionen Euro, also dem Jahresüberschuss 2022, soll ausschließlich der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen dienen. Das finden wir eine sehr gute Idee, weil für diesen Zweck mit derzeit 8 Millionen Euro im Haushaltsentwurf 2024 und 2,5 Millionen Euro als Vorfestlegung für den Haushalt 2025 ansonsten viel zu geringe Mittel zur Verfügung stehen. So könnten immerhin Klimaschutzmaßnahmen von 38,3 Millionen Euro finanziert werden, für den Anfang doch ein namhafter Betrag.“

Veränderung bei den landeskirchlichen Tagungs- und Übernachtungshäusern

Ein erstes sichtbares Ergebnis der sinkenden Erträge sind Veränderungen bei den landeskirchlichen Tagungshäusern. Die Landeskirche konzentriert ihre Zuschüsse auf weniger Einrichtungen als bislang, die geplanten Zuschüsse werden bis 2030 auf jährlich 9 Millionen Euro begrenzt. Vor diesem Hintergrund hatte der Landeskirchenrat ein umfassendes Bewertungsverfahren gestartet, mit dem die Wirtschaftlichkeit und die inhaltlichen Werte der Häuser ermittelt wurden. Geplant ist, dass das Wildbad Rothenburg zeitnah geschlossen und verkauft werden soll. Eine Bestandsgarantie bis zum Jahr 2030 erhalten fünf Tagungs- und Gästehäuser.

Landesbischof Christian Kopp: Weniger in Steine, mehr in Menschen investieren

Landesbischof Christian Kopp betonte, er erlebe bei den Gesprächen mit den Haupt- und Ehrenamtlichen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) „eine hohe Bereitschaft, mit den vorhandenen Mitteln das Beste für Menschen“ zu erreichen. Es gelte angesichts sinkender Finanzmittel nun besonders auf die Inhalte zu schauen: „Wir wollen weniger in Steine investieren, aber mehr für die Menschen.“ Beim Thema Immobilien gehe es künftig darum, was man noch an Steinen brauche, „um die Inhalte gut umsetzen zu können.“

29.11.2023
ELKB

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