Zwei Männer

"Finanzen nach wie vor solide": Finanzreferenten Barzen (links im Bild) und Pietzcker zeigten sich zuversichtlich.

Bild: (c) ELKB / Poep

Herbsttagung 2014: Schwerpunkt Finanzen

Auch für 2015 wieder ausgeglichener Haushalt

Die bayerische Landeskirche stellt auch für das Jahr2015 wieder einen ausgeglichenen Haushalt auf. Das Volumen beträgt 856 Millionen Euro.

Die Landessynode hat am letzten Sitzungstag mit einer Enthaltung den Haushalt für das Jahr 2015 mit einem Volumen von rund 856 Millionen Euro beschlossen. In dem Finanzplan stehen den Einnahmen von 856,4 Millionen Euro Ausgaben von 855,6 Millionen Euro gegenüber. Damit kann die bayerische Landeskirche auch für das Jahr2015 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorstellen. Dabei sollen den Gemeinden und Dekanatsbezirken in der Planung gut 149 Millionen Euro unmittelbar zufließen, über die sie in eigener Verantwortung entscheiden können.

Das „Schwergewicht" des Haushalts liegt wie stets im Personalbereich: Die Kirche wirkt durch Menschen in die Gesellschaft hinein und das lässt sie sich etwas kosten, im Jahre 2015 450 Millionen Euro. Neben den laufenden Verpflichtungen will die bayrische Landeskirche Akzente rund um das Thema Flucht setzen: Die Migrationsberatung, insbesondere Asylsozialberatung, wird von 1,2 Millionen Euro auf 2,1 Millionen Euro aufgestockt.

500 000 Euro für Christen im Irak

Die Stiftung „Wings of Hope", die sich um traumatisierte Flüchtlinge kümmert, erhält 300.000 Euro statt der bisherigen 80.000 Euro. Christen im Irak werden mit 500.000 Euro unterstützt. Zusätzlich sind Aufwendungen in Höhe von 300.000 für die Katastrophenhilfe im Irak eingeplant. Hinzu kommt die Unterstützung der Partnerkirchen in Entwicklungsländern und der Kirchlichen Entwicklungsdienst der bayerischen Landeskirche.

Der Kirchliche Entwicklungsdienst wird im Haushalt 2015 mit Mitteln in Höhe von 2,4 Millionen Euro ausgestattet. Auch die Vakanzunterstützung wird um 900 000 Euro erhöht, die Jugendarbeit auf 5,8 Millionen Euro angehoben und die Kindergarten für Qualitätssicherungsmaßnahmen mit 400 000 Euro zusätzlich unterstützt.

Kirchensteuereinnahmen werden mittelfristig sinken

„Wir haben in den letzten Jahren verantwortungsbewusst gehandelt, so dass die Finanzen nach wie vor solide sind", so Finanzreferent Erich Theodor Barzen bei der Einbringung des Haushaltsgesetzes. Allerdings werden in den nächsten Jahren deutlich mehr evangelische Christen aus dem Berufsleben ausscheiden als in das Berufsleben eintreten. Deshalb werden die Kirchensteuereinnahmen mittelfristig sinken. Auch führe die demografische Entwicklung zu einem steigenden Aufwand für die Altersversorgung, für 2015 läge der geschätzte Mehraufwand bei 70 Millionen Euro, so Barzen. Diese Herausforderungen gelte es zu meistern.

Transparenz, Professionalität und Sicherung zukünftigen kirchlichen Handelns: Die Haushaltsplanung solle sich diesen drei Zielen für die kirchlichen Finanzen unterordnen, so leitet der Finanzausschussvorsitzende Joachim Pietzcker seinen Bericht ein. Gerade im Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen stehe die Sicherung zukünftigen kirchlichen Handelns im Mittelpunkt:"Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Zahl der Gemeindeglieder zurückgeht“ derzeit um rund 0,8 Prozent -, dass die Kirchensteuereinnahmen ab 2018 um etwa ein Prozent zurückgehen werden und die Kapitalerträge mit 3,5 Prozent bei augenblicklichem Zinsniveau erst erwirtschaftet werden müssen.

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Pietzcker und Barzen zuversichtlich

Der Finanzausschussvorsitzende schlägt daher folgende Maßnahmen vor: Ab 2016 soll eine Vorsteuerung des Haushalts auf Basis der Begrenzung der Summe der Aufwendungen durch die Landessynode beschlossen werden. Künftig werde die Synode zu Beginn des Planungsprozesses einen Rahmen vorgeben, innerhalb dessen die Verwaltung planen kann, "den sie allerdings nicht überschreiten darf", so Pietzcker. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses Pietzcker, und der Finanzreferent Barzen sind zuversichtlich, dass es mit einer vorausschauende Planung gelingen wird, die kirchlichen Handlungsfelder mit den erforderlichen Mitteln auszustatten, ohne die Ressourcen zukünftiger Generationen zu verbrauchen.

09.02.2015
ELKB / Poep