Kreidezeichnung Flüchtlinge

Im Mittelpunkt soll die Wohnraumsuche für Asylbewerber stehen.

Bild: martinwimmer

In Planung

Koordinationsbüro für Flüchtlinge

Die bayerische evangelische Landeskirche will noch in diesem Jahr ein Koordinationsbüro für die Flüchtlingsarbeit in den bayerischen Gemeinden einrichten.

Voraussetzung dafür ist, dass die Landessynode bei ihrer Herbsttagung Ende November Sondermittel für die Flüchtlingsarbeit in Höhe von 20 Millionen Euro für die Jahre 2015 und 2016 genehmigt, wie der Pressesprecher der Landeskirche, Johannes Minkus, dem epd sagte.

Das Koordinationsbüro der landeskirchlichen Task Force "Wir schaffen Herberge" soll mit einer halben Pfarrstelle sowie je einer vollen Juristen- und Sachbearbeiterstelle ausgestattet werden. Im Fokus soll die Wohnraumsuche für Asylbewerber stehen. Dabei bräuchten die Gemeinden vor allem juristische Unterstützung, wenn es um Mietverträge mit Landratsämtern und Kommunen gehe, sagte Minkus.

Auch die ersten Zuschussanträge von Gemeinden, die Räume vor der Vermietung an Asylbewerber instandsetzen müssen, lägen bereits vor. Bis jetzt hätten zwei der sechs bayerischen Kirchenkreise leerstehende Wohnungen für insgesamt rund 300 Personen an das Landeskirchenamt gemeldet. "Ob dieser Wohnraum dann tatsächlich abgefragt wird, kommt auf die zuständigen Landratsämter an", sagte der Pressesprecher.

 

Wir investieren noch lieber in Menschen als in Gebäude."

Johannes Minkus

27.10.2015
epd

Die Task Force, die sich seit August wöchentlich trifft, will die bei der Landessynode beantragten Sondermittel auch für die Koordination und Schulung von Ehrenamtlichen ausgeben sowie für noch mehr Angebote der Asylsozialarbeit, wie etwa Deutschkurse in den evangelischen Gemeinden vor Ort. "Wir investieren noch lieber in Menschen als in Gebäude", sagte Minkus.

Die zehn Millionen Euro, die die Landessynode im Nachtragshaushalt für 2015 bewilligen soll, stammen laut Minkus aus Überschüssen der Kirchensteuereinnahmen für 2015. Die Gemeinden, Einrichtungen und freien Träger sind am 1. Oktober mit einem gemeinsamen Brief von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel über die Pläne informiert worden.